Wie hell sind eure Sterne?
- Michaela
- 1. Feb. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Ihr habt sicher schon Bilder von der weiten Natur gesehen, in denen der Nachthimmel mit Abermillionen Sternen überflutet war. Vielleicht haben einige von euch sogar schon unter freiem Himmel eine Nacht verbracht und konntet diese Schönheit selbst erleben.
In der Schweiz ist eine dunkle, sternenreiche Nacht längst nicht mehr der Standard. Bei uns gibt es zum Beispiel der bekannte Sternenpark Gantrisch, mit ihnen könnt ihr Nacht-Exkursionen durchführen und dabei Sternbilder suchen könnt.
Wohnt ihr in einer Grossstadt ist es wahrscheinlich schwierig einen grosse Anzahl von Sternen zu sehen. Das liegt hauptsächlich daran, dass es auch Nachts zu hell ist.
Doch was gilt als Lichtverschmutzung, was sind die Folgen davon und was können wir tun um dagegen anzukämpfen?
"Heute ist es selbstverständlich, dass wir abends ein Buch lesen, im Restaurant essen gehen, in hellen Läden einkaufen oder auf beleuchteten Plätzen Sport treiben. Wie unser Leben ohne künstliche Beleuchtung oder nur mit spärlichem Kerzen- oder Laternenschein aussehen würde, ist kaum vorstellbar. Genau so war es aber während Jahrtausenden. Wer nachts draussen unterwegs war, orientierte sich an den Sternen und am Mond." - Andreas Eberhard in "Die dunkle Seite des Lichts"
Ob die Entwicklung hin zu einer 24-Stunden-Gesellschaft, in der wir alles zu jeder Zeit haben können, sinnvoll ist, lässt sich durchaus kritisch hinterfragen, denn die Nutzung von Licht in der Nacht ist mit sehr menschlichen Motivationen verbunden.
Darum ist es anzunehmen, dass nur wenige auf das Licht der Nacht verzichten möchten oder sogar können, denn viele Berufe benötigen künstliches Licht um weiter bestehen zu können.
Strassenlaternen helfen bei der Prävention von Kriminalität und geben uns Sicherheit in den kleinen, dunklen Ecken des Quartiers.
Zu viel Licht kann jedoch schädlich sein für unsere Umwelt, denn Immissionen können die Artenvielfalt der Tierreiches beeinträchtigen. Es zieht Insekten an, kann sie sogar versengen, der Lebensraum der Fledermäuse wird gefährdet, Zugvögel und Fische verlieren ihre Orientierung und Zeitgefühl.
Pflanzen und Bäume, die von Strassenleuchten direkt angeschienen werden, verlieren zu spät ihr Laub und können davon Frostschäden tragen.
Auch der Mensch geht nicht leer aus, denn viele leiden durch zu vielem und zu hellem Licht an Schlafstörungen.
Genug von den Problemen und mehr zu den Lösungen:
Was plant denn die Schweiz bereits zum Thema Lichtimmissionen?

Und was kurz gesagt die Bereiche, in denen wir als einzelner Haushalt etwas verbessern können?
Ganz klar: Nur dann beleuchten wenn es wirklich nötig ist ohne zu grelles Licht einzusetzen. Vor allem sollte überall ein eher gelbes/warmes Licht genutzt werden, ist ohnehin um einiges gemütlicher.
Im Aussenbereich (wie Hauseingang) der beleuchtet werden muss, wird empfohlen, einen Sensor zu verwenden, der über kürzest mögliche Schaltzeiten verfügt und nicht an einem Ort steht an dem er ständig von Passanten ausgelöst wird.
Die Lichtquellen sollten möglichst niedrig zum Boden montiert werden um das Streulicht (und damit die Lichtverschmutzung) zu reduzieren.
Der Gartenbereich sollte nur beleuchtet werden wenn er nachts benutzt wird, damit finden Tiere wie Igel und Fische einen geeigneten Sichtschutz.
Die GRUNDREGEL für jede Kunstlichtquelle bei Nacht:
Bleibt das Licht in eurer Wohnung und auf eurem Grundstück, so streut es nicht ins Freie und vermindert somit die Lichtverschmutzung.
Wenn ihr mehr über das Thema wissen möchtet, empfehle ich euch die Ausgabe von "Die Umwelt" und zum hören die Folge "Lichtverschmutzung: Wie gewinnen wir die Nacht zurück?" aus dem Podcast Planet A.
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